Größte Fahrraddemonstration in Reinickendorf – ever!

Es ist nicht so wichtig, ob es nun 1.200 oder 2.100 oder gar 3.000 Radfahrer*innen waren, die am Samstag, 24.6.2023 durch Reinickendorf fuhren, um gegen den Radwegestopp der neuen Verkehrssenatorin Dr. Manja Schreiner zu protestieren.

So viele demonstrierende Menschen aller Altersgruppen auf Fahrrädern hatte Reinickendorf noch nie gesehen.

Möglicherweise ist das sogar steigerungsfähig. Denn: Der Frust und die Wut über die Entscheidung der Senatorin, die unter Umständen keine Rechtsgrundlage hat, könnte dazu führen, dass noch mehr Menschen ihren Unmut darüber zeigen, dass der Radweg in der Ollenhauerstraße, der kurz vor der Freigabe stand, nicht eröffnet wurde.

Was ja noch peinlicher ist: Die Fahrradsymbole auf dem Nicht-Radstreifen wurden mit gelben Kreuzen überklebt, damit dort weiter Autos parken dürfen. Dadurch werden jedoch weiter Menschen gefährdet, die zur Arbeit, in den Feierabend oder sonst wohin radeln.

„Auf der Strecke zwischen S-Bahn-Brücke und Kutschi wirst du als Radfahrer so oft knapp überholt, geschnitten oder angehupt, dass du dir schon genau überlegen musst, diese Strecke zu fahren. Leider ist jetzt die Hoffnung geschwunden, dass der Radweg zu einer entspannteren Situation führen würde.“ (Peter T.)

Großen Frust löst aber auch der Umstand aus, dass eine sieben Jahre lange Planung (!) des Radwegs nun holter-di-polter in die Tonne gekloppt werden soll. Wen wundert es da noch, dass politische Entscheidungen von einigen Bürger*innen skeptisch gesehen und von allgemeiner Politikverdrossenheit geredet wird.

Aber den Kopf in den Sand stecken werden Alltagsradler*innen und Fahrradaktivist*innen bestimmt nicht. Neuen Auftrieb, gegen diese irrsinnige Politik zu protestieren, hat die Ankündigung der Deutschen Umwelthilfe (DUH) gebracht: Die DUH hat nun eine Frist bis 28. Juni gesetzt. Bis zum 3. Juli müssen die gelben Fahrbahnmarkierungen entfernt und der Radweg frei gegeben werden. Andernfalls landet die Sache vor dem Verwaltungsgericht. Es wäre nicht das erste Mal, dass auf diese Weise eine Verwaltungsentscheidung zurückgenommen wird.

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